Ein Bild, das ich immer wieder vor Augen habe: mich als kleines Mädchen, das lachend durch die Gegend hüpft mit so viel Liebe im Herzen. Von einer Sekunde auf die andere änderte sich alles. Der sexuelle Missbrauch trat in mein Leben: mein kleiner Körper erstarrte. Ich wollte und konnte den Schmerz nicht fühlen, machte mich bewusstlos und taub gegenüber jeglicher Empfindung. So verstummte auch die Stimme der Liebe in mir. Die Wahrheit blieb in meinem Inneren gefangen. Ich durfte und konnte nicht darüber reden, damit ich überlebte. Stattdessen ging ich ins Vergessen.
Ich lebte ein scheinbar normales Leben: ging zur Schule, machte meine Ausbildung, studierte, heiratete, bekam Kinder, wurde geschieden, lebte neue Beziehungen, machte Karriere. In all diesen Lebensphasen suchte ich unbewusst als bedürftiger Mensch im Außen die Liebe. Ich merkte nicht, dass ich Bedürftigkeit mit Liebe verwechselte und mich dabei immer wieder selbst verletzte, aber auch andere Menschen – privat und beruflich. Nach Außen die Fassade aufrecht haltend, war ich innerlich zutiefst unglücklich und zerrissen. Ich fand keinen Halt.
Viele weitere seelische Verletzungen folgten und machten mich krank. Zu den Wunden des sexuellen Missbrauchs kamen weitere wie Mobbing, Narzissmus und hierarchischer Macht-Missbrauch hinzu. Immer wieder neuer Schmerz und die Mauern um mein Herz wurden immer dicker. Lange Zeit erkannte ich nicht, dass ich als erwachsener Mensch das Ruder für ein besseres Leben selbst in der Hand habe und die Heilung meines Inneren Kindes der Schlüssel hierzu ist.
Das erkannte ich erst Jahrzehnte später, als ich nicht mehr funktionieren konnte, lähmende Ängste hochkamen, ich zusammenbrach und es erneut um mein Überleben ging. Ich erinnerte mich. Zunächst unbewusst, dann bewusst, machte ich mich auf den Weg, die Liebe zu mir selbst wieder zu entdecken. Es begann mein innerer Prozess der Heilung.
Plötzlich hörte ich sie wieder, meine innere Stimme: Ich tat immer öfter, was die Herzensstimme mir sagte, versöhnte mich mit dem Missbrauch und all dem, was daraus gefolgt war. Ich verzieh mir und fing an, erwachsen zu werden. Ich ging neue Schritte, lernte Grenzen zu setzen und irgendwann, mit viel Geduld und einem Durchleben von unzähligen Gefühlen wie Schmerz, Wut, Trauer, Scham etc. fand ich den langersehnten Halt – in mir selbst. Ich konnte im Außen loslassen und erreichte die höchste Stufe des Glücks, die Glückseligkeit. Ich fand meinen Frieden. Ich begriff und fühlte den Unterschied zwischen Liebe und Bedürftigkeit und lebe heute ein glückliches Leben und bin dankbar, jetzt den Sinn meines Lebens zu kennen und zu leben:
- Menschen zu unterstützen ihr Leben wieder zu lieben – beruflich und privat.
- Menschen wieder in die Liebe zu führen – vor allem zu sich selbst.
- Meinen Seelenplan zu verwirklichen.
Meine Liebe zu mir selbst hat mich überleben lassen und mein Selbst wieder zum Leben erweckt. Sie hat Frieden geschaffen – in meinem Inneren, in Gemeinschaft und für eine bessere Welt. Ich ermutige auch Dich, Deinen Frieden wiederherzustellen.
