Beitragsbild: Foto erstellt im Märchenwald Bad Breisig
Der Sinn Deines Lebens steht in Deinem Lebenslauf.
Teil 5: Versöhne Dich mit dem, was zwischen den Zeilen steht.
Im gestrigen Teil 4 aus der Reihe „Der Sinn Deines Lebens steht in Deinem Lebenslauf“ ging es um Deine Lücken im Lebenslauf: Burnout, Elternzeit, Depressionen, Traum heilen, Eltern pflegen, Sacatical, Scheidung,…Inwiefern hast Du sie noch einmal betrachtet und den Schatz, der sich dahinter verborgen liegt, entdeckt? Konntest Du Dich gleichzeitig mit dem, was war, versöhnen?
Heute in Teil 5 lade ich Dich ein, zwischen alle Zeilen Deiner beruflichen Stationen zu schauen, zu reflektieren und herauszufinden, inwieweit noch ein Versöhnungsbedarf besteht. Am Ende des Tagesimpulses erzähle ich Dir von einem Klienten, bei dem sogar sein Traumjob dazu geführt hat, sich versöhnen zu müssen.
Das folgende Lied von SEOM mit dem Titel „Ich vergebe mir“ habe ich gestern entdeckt und teile es gerne mit Dir. Ich finde es passt für alle, die erkennen, dass sich selbst zu vergeben ein Schritt in ein besseres Leben ist:
Der Weg zur Versöhnung fängt noch einmal bei der Analyse Deiner Vergangenheit an. Schau noch einmal in Deinen Lebenslauf und reflektiere.
Inwieweit hast Du Deine vergangenen Stationen losgelassen? Kannst Du in Liebe an sie denken?
Bemerkst Du in Deinem Herzen noch Wut oder Traurigkeit über das, was Du erlebt hast? Wenn ja, hast Du die Chance zur Ruhe zu kommen, wenn Du Dich auf den Weg des Loslassens begibst.
Die Herzensstimme spricht und stellt Dir zur Reflexion einige Fragen:
Versöhnung stellt sich ein, wenn Du loslassen kannst. Solange der Groll noch in Dir wohnt, bist Du alles andere als frei und der Ärger kann Dich regelrecht von innen heraus auffressen. Wie soll etwas Neues gelingen, wenn Du noch im Gefängnis des Grolls oder der Trauer gefangen bist? Einfach so weiter machen? Von einer Arbeitsstelle zur anderen? Die Systeme verlangen es, zumindest in einer gewissen Zeit. Ansonsten droht die Hartz IV-Falle. Das kann ganz schön unter Druck setzen. Bemühen sollen wir uns, weiterzugehen. Bloß nicht entschleunigen und sich in einen Prozess der Vergebung begeben. Bewerbungscoaching muss her, damit der Lebenslauf an die Erwartungen der Arbeitswelt angepasst werden kann. Wer fragt Dich, ob Du Dich schon mit Deinen vergangenen Stationen auf Körper-, Geist- und Seelenebene versöhnt hast? Es ist jedes Mal ein Abschied. Egal, ob friedlich oder wie konfliktreich der Abschied war. Nimmst Du Dir ausreichend Zeit, ihn zu verdauen? Was steht zwischen den Zeilen in Deinem Lebenslauf? Waren Deine Etappen voller Liebe oder eher Angst besessen und alles andere als wertschätzend? Wie waren Deine Tätigkeiten? Inwiefern haben sie Spaß gemacht? Musstest Du jeden Tage priorisieren, weil die Quantität der Arbeit nicht zur Anzahl der Mitarbeitenden passte? Oder konntest Du ganz in Ruhe und mit Qualität Deine Arbeit erledigen? Wie waren Deine zwischenmenschlichen Beziehungen? Wie war Dein Team? Von oben herab, hierarchisch, narzisstisch oder respektvoll und menschlich? Herrschte Transparenz? Wurden die Ziele einvernehmlich besprochen? Wie war der Informationsfluss? Wurdest Du und Deine Kolleginnen und Kollegen als Herzstück des Unternehmens betrachtet? War es ein Miteinander oder wurden eher die Ellenbogen ausgefahren? Inwiefern wurden die festgehaltenen Werte im Leitbild auch gelebt? Wurdest Du so eingesetzt, dass Du Dein volles Potenzial leben konntest? War das überhaupt gefragt? Interessierte sich Jemand für Deinen Sinn im Leben? Oder solltest Du einfach nur Deinen Vertrag erfüllen? Wie sieht es mit Überstunden aus? Solltest Du Deine festgehaltenen Stunden im Arbeitsvertrag zu 100, 120, 150 oder zu 200 Prozent erfüllen? Was geschah, wenn Dein Kind krank war? War es von Interesse, wie es Deinem Inneren geht? Solltest Du funktionieren oder kam Deine Chefin ihrer Sorgfaltspflicht nach? Gab es einen Rollentausch beim Führen? Oder hat Dein Chef die komplette Verantwortung übernommen? Inwiefern hörst Du auf Dein Inneres, das Dir sagen will: Liebe Dich selbst und versöhne Dich mit Dir und Deiner Vergangenheit. Lass' auch die anderen los, die es Dir schwer gemacht haben. Um diese Menschen kümmert sich eine höhere Instanz. Übernimm Du die Verantwortung für Dich selbst und schau, dass es Dir zukünftig besser geht.
Frag‘ Deine Herzensstimme mit einer Aufstellung.
Egal, ob Du Dich von Unschönem oder Schönem verabschieden musst. Frage zusätzlich zu Deinem Verstand auch Dein Herz, mit was und wie Du Dich versöhnen kannst. Bereits in einigen Tagesimpulsen vorher habe ich Dir diese Übung bzw. Aufstellungsarbeit in einem anderen Kontext gezeigt. Ich wiederhole gerne folgende Schritte, die Du für Dein Versöhnen zu dem, was zwischen den Zeilen steht, verwenden kannst:
- Sorge für Ruhe.
- Lege zwei DINA4-Blätter quer vor Dich hin.
- Beschrifte beide Blätter. Schreibe mittig mit großer Schrift: Auf das erste Blatt schreibst Du Deinen Vornamen. Auf das zweite Blatt schreibst Du „Herzensstimme“.
- Lege beide Blätter so auf den Boden, dass sie sich nicht berühren.
- Stelle Dich, mehrmals abwechselnd, mit beiden Füßen auf die beiden Blätter.
- Führe die Übung intuitiv in Deinem Rhythmus durch und gebe Dir die Zeit, die Du brauchst. Stehst Du auf Deiner Herzensstimme, verbinde Dich mit Deinem Herzen: Atme dreimal tief über Dein Herz ein und über Dein Herz aus, lege ggf. eine Hand auf Dein Herz.
- Stelle auf beiden Blättern folgende Frage: „Mit wem oder was soll ich mich versöhnen?“ Lass‘ die Antworten auf beiden Blättern einfach fließen. Spüre rein, was sie Dir zu sagen haben.
- Refektiere: Wie geht es Dir auf dem Blatt „Vorname“? Was sagt Dein Verstand? Wie geht es Dir auf dem Blatt „Herzensstimme“? Was sagt Dein Herz dazu?
- In Deinem Tempo beendest Du die Übung. Du findest wieder einen festen Stand ohne die beiden Blätter oder Du setzt Dich hin.
Wie geht es Dir jetzt? Welche Erkenntnisse hast Du gewonnen? Konntest Du Dich verbinden – mit Deinem Herzen? Oder spürst Du Mauern davor? Was war der Unterschied zwischen Deinem Verstand und der Stimme Deines Herzens? Was hast Du auf den beiden Blättern in Deinem Körper gespürt?
Ho’oponopono hilft beim Versöhnen.
Unabhängig von den Aussagen Deines Verstandes und Deines Herzens kannst Du Dich versöhnen, indem Du Dich mit einer höheren Instanz verbindest. Regelmäßiges Beten zu einer höheren Instanz und die spirituelle Ebene einbinden kann Wunder bewirken. Heute möchte ich zusätzlich an ein Vergebungsritual erinnern, das mir und auch schon vielen meinen Klientinnen und Klienten geholfen hat. Es ist das hawaiianische Vergebungsritual „Ho’oponopono“. Siehe dazu gerne noch einmal meinen Tagesimpuls vom 16. Februar mit einem Buchtipp.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wirkungsvoll die folgenden vier Sätze sind:
Beim Aufsagen dieser vier Sätze ist es egal, weshalb oder für wen Du diese Sätze sagst. Du kannst sie laut sagen oder leise für Dich. Wiederhole sie so häufig Du möchtest. Ich habe sie tatsächlich mal 1 1/2 Tage fast durchgängig aufgesagt. Es war unglaublich, was nur das Sprechen dieses Mantras in mir bewirkt hat.
Probiere es aus. Passieren kann dabei nichts. Nur, dass Du Dich wohler fühlst und Dich von alten Lasten befreist.
Stell‘ Dich doch mal auf das Blatt „Herzensstimme“ und frage Dein Herz nach Ho’oponopno. Was sagt Deine Herzensstimme dazu?
Manchmal muss man sich auch mit dem Verlust eines Traumjobs versöhnen.
Auch die wundervollste Arbeit der Welt kann blockieren, wenn Du sie verlierst.
Als ich mit einem Klienten seinen Lebenslauf reflektierte und mit ihm darüber sprach, weshalb er seit einem ganz bestimmten Jahr nicht mehr so richtig auf die Beine kam, stellte sich nach einer tieferen Reflexion heraus, dass er einer ganz bestimmten Station in seinem Leben noch immer nachtrauerte.
Er verlor seine Traumstelle. Alles hatte gepasst: Die Tätigkeiten entsprachen seinem Sinn des Lebens. Er konnte sein volles Potenzial einsetzen. Es machte ihm Spaß und die Menschen im Umfeld waren alle wertschätzend. Der Verlust seines Arbeitsplatzes war nicht sein Verschulden.
Er hatte nichts verkehrt gemacht und alle waren immer zufrieden mit ihm. Doch plötzlich musste das Unternehmen rationieren und er war einfach „an der Reihe“ und war gezwungen, seine Papiere zu nehmen und zu gehen. Große Trauer war tief in ihm die ganzen Jahre noch verborgen. Er versuchte Fuß zu fassen bei unterschiedlichen Unternehmen, aber unbewusst hat er immer noch seinem alten Traumjob nachgetrauert.
Ein Versöhnen mit dem Verlust, mit sich und der „schrecklichen“ Welt konnte ihm die Möglichkeit geben, aus einem inneren Frieden heraus, sich wieder mit Freude auf eine neue Stelle einzustellen.
Versöhnen ist ein Prozess. Geduld ist erforderlich. Da Versöhnen mein Spezialgebiet ist, kontaktiere mich gerne, falls Du Fragen dazu hast.